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INHALT #195

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Editorial
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• das erste: Idealisten am Zügel der Kulturindustrie
Dritte Wahl
Infoveranstaltung zum Antifacamp in Dortmund
Sleep, A Storm of Light
„Many Faces“
Leipzig lebt HipHop
Was kostet die Welt
Rosen für den Staatsanwalt
Blood Red Shoes
Mythos der Stadt
Summerclosing Party
• teaser: Mai 2012 im Conne Island
Editors welcome!
• sport: Flucht vor dem Boykott
Ausstellung: Was damals Recht war
• doku: In Halle werden die Dummen nicht alle!
• review-corner buch: „Wenn der Preis der Revolution die Revolution ist“(1)
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Blood Red Shoes

Wallace Vanborn

Ein brennendes Papierflugzeug. Es steigt auf, flatterhaft, gedankenlos, gerät mit einem Mal ins Taumeln, sinkt, gewahrt seine eigene Labilität. Schwerelosigkeit, die doch zu Boden gedrückt wird. Die ersten Zeilen des Titelsongs stehen beinahe symptomatisch für das dritte Album der Blood Red Shoes. „In Time to Voices“ ist reifer als seine Vorgänger, abgeklärt und reflektiert. Diesmal wollte das Duo aus Brighton nicht einfach losjammen. Laura-Mary Carter und Steven Ansell lassen die Garage ein Stück weit hinter sich, ohne sie zu leugnen. Sie gießen ihre Tracks nicht mehr aus einem Stück, sondern setzen fein gearbeitete Bausteine aufeinander. Die Gesangsmelodien bilden das Fundament. Weich und gleichzeitig kraftvoll fügen sie sich zusammen, werden teilweise von hintergründigen Vocals umwoben. Verzerrte Gitarrenriffs dichten die Fugen.

Es ist ein ernstes Bauwerk, das sie da errichten. Ihm fehlt die jugendliche Pampigkeit. Stattdessen klingt es vielfach melancholisch, mitunter sogar bleischwer. Hier kommt das zum Vorschein, was die beiden beim Songwriting antreibt: Wut, Zweifel, Beklemmung. Es ist ein Innehalten nach der jungen Rastlosigkeit, nach Jahren „on the road“. Fast ohne Unterbrechung tourte die Band mit ihren ersten beiden Alben „Box of Secrets“ und „Fire like this“ durch sämtliche Kontinente. Die Geschichten dieser Reisen fließen in ihr neuestes Werk ein.

Trotz des erwachsenen Charakters haben Blood Red Shoes ihre Kraft nicht verloren. Sie gehen nur dosierter und abwechslungsreicher damit um. So entstehen Kontraste, die die Band vorher vermissen ließ. Ein leises Säuseln, nur spärlich begleitet, findet auf der Platte seinen Platz neben beinahe aggressiven Gesangsteilen. Energetische, treibende Songs wie das anderthalb-Minuten-Intermezzo „Je me perds“ bleiben dabei sparsam eingesetzte Höhepunkte. Hier peitscht das Schlagzeug wieder in gewohnter Manier. Hier klingen die Punk-Wurzeln des Duos unverändert nach. Wenn Blood Red Shoes mit „In Time to Voices“ eines beweisen, dann, dass sie nicht nur gehörigen Krach machen können, sondern mit nur zwei Instrumenten auch noch lange nicht zur Stagnation verdammt sind.

ly

Blood.Red.Shoes

 

01.05.2012
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