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Aktuelles Heft

INHALT #180

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Editorial
• das erste: Das Deutschland der Sarraziner schafft sich ab – so what?!
Island Deluxe
Option paralysis
Mouse on the Keys /live
»Messing with your emotion«
Hell on Earth Tour
Mice Parade, Laetitia Sadier, Silje Nes
 electric island  fall edition
Samiam, The Casting Out
Austin Lucas, Drag the River, Cory Branan.
DOOM-Europe Tour 2010

Hellnights 2010
Stomper 98, Volxsturm, HardxTimes
Far From Finished
Lesung: Was kostet die Welt
Tocotronic
Veranstaltungsanzeigen
»Das Ende des Kommunismus«
• review-corner buch: Abwarten? Nein Danke!
• doku: Solidarität mit Israel!
• doku: Leipzig / 16. Oktober / Call For Action
• doku: Der destruktive Charakter
• doku: Kapitalismus als Religion
• leserInnenbrief: Brief an die Leser_innen
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• das letzte: Stuttgart 21 – Widerstand wird zum demokratischen Fanal!

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TY
Ty
(BBE Records, London) + Live-Band

+ Blitz The Ambassador (Embassy MVMT, Ghana/Brooklyn)

Scheinbar aus dem Nichts materialisiert sich im Januar des Jahres 2001 mit „Awkward“ das Debüt einer neuen Perle unter den geschätzen Rappern der britischen Inseln. Der Nachschlag „Upwards“ trägt ihm drei Jahre darauf eine Nominierung für den Mercury Music Prize ein. Die Auszeichnung kassieren zwar andere, Ty bleibt dennoch gelassen, geerdet und bestens aufgelegt.
Ben Chijioke erblickt das Licht der Welt als Sohn einer Einwandererfamilie aus Nigeria in London. Die Eltern schätzen gleichermaßen die Musik der 60er, 70er und 80er; der junge Ben saugt alles in sich auf. „Ich war süchtig nach Songs und Melodien“, erinnert er sich später. „Das war schon fast ungesund. Das Genre war mir weitgehend egal. Wenn etwas gut war, behielt ich es im Kopf.“
Wenn der Kopf voll ist, läuft der Mund über. Aus dem musikbegeisterten Knaben Ben wird MC Ty: „Rappen bot mir eine Möglichkeit, anerkannt zu werden.“ Seinen Einstand gibt er 1995 mit einem Beitrag zu I.G. Cultures-Reihe „One Drop Inter Outer“. Er arbeitet mit unterschiedlichen Produzenten zusammen, darunter Rae & Christian und die Unsung Heroes, unterstützt Jeru The Damaja, Talib Kweli, den Platinum Pied Pipers und De La Soul auf ihren Europa-Tourneen und nimmt Tracks mit Damon Albarn und Fela Kutis-Drummer Tony Allen auf.
1997 bietet Maceo Parker ihm und seinem Kumpan DJ Shortee Blitz an, auf seinem Label Bear Mountains zu veröffentlichen. Die Spur der gemeinsamen Veröffentlichung „The Nonsense“, die für 2001 angekündigt ist, verliert sich aber in den Nebeln der Zeit. Doch, halt! So weit sind wir noch nicht. Die Liebe zu wohlgesetzten Worten treibt ihn in die Spoken Word-Poetry-Szene. Workshops in Schulen und die Mitte der 90er aufkommende Ghetto Grammar“-Bewegung nehmen einen jungen Dichter völlig in Beschlag. „Wir haben den Versuch unternommen, unsere eigenen Plattformen zu schaffen anstatt darauf zu warten, dass es jemand anders für uns tut. Das war der Beginn eines Do-It-Yourself-Gedankens.“
Tys wichtigste Erkenntnis aus diesen Tagen: „Sei einfach du selbst.“ Selbstvertrauen wird zur Haupt-Triebfeder, daneben hinterlassen Stevie Wonder, die Kollegen von Hi-Jack, Blade, Outkasts Andre 3000, aber auch diverse Dance-Crews ihre Eindrücke. Was macht einen guten Rapper aus? Ty bringt es auf den Punkt: „Individualität. Was nicht eigenständig ist, ist uninteressant.“
Monatlich veranstaltet Ty im Londoner Jazz Café die „Lyrical Lounge“ und bietet so jungen Talenten eine Wettstreitmöglichkeit. Er selbst findet bei Big Dada, Ninja Tunes Ableger für Rhymes und Beats, eine Heimat. Hier erscheint Ende 2000 mit der Single „Break The Lock“ sein Erstschlag.
Sein hochgelobtes Album-Debüt folgt im Januar 2001. „Awkward“ kombiniert sehr persönliche Erfahrungen („Hercules“, „The Tale“) mit Texten in klassischer Hip Hop-Manier und bezaubernd musikalischer Produktion. Auch bei seinem zweiten Album „Upwards“, das er im September 2003 nachlegt, konzentriert sich Ty ganz auf sich selbst: Er nimmt die Produktion weitgehend in die eigenen Hände, verzichtet auf Features, Posse-Cuts und Battle-Tracks und verlegt das Gewicht statt dessen auf Kompositionen und Melodien. In den entspannten Sound fließen Elemente aus Funk, Soul und Jazz ein. Etwas Rock, Reggae und Spoken Word-Poesie verleiht dem die nötige Würze. Ty beschreibt die Mixtur gegenüber UKHH als „ehrlichen, seelenvollen Hip Hop, offen für andere Einflüsse“. Die Kritik quittiert „Upwards“ 2004 mit einer Nominierung für den Mercury Music Prize.
Weltweite Tourneen verschaffen Ty eine breit gestreute Fangemeinde. Er spielt mit Live-Musikern, denen er in seinem Verständnis von Hip Hop die gleiche Bedeutung zugesteht wie der klassischen Ausrüstung, two turntables and a microphone. Kollegen, mit denen Ty die Bühne teilt, werden zu Freunden. So kommts, dass sich auf dem dritten Album dann schließlich doch hochkarätige Gäste tummeln. Neben den britischen Gesangstalenten Eska und Vula leisten unter anderem De La Soul und Arrested Developments Speech ihren Beitrag.
„Musik und Text sollen ein Ganzes bilden. Spoken Word hat mir extrem geholfen, die Lyrics zu einem Teil der Musik werden zu lassen. Es geht nicht mehr darum, dass Ty über einen Beat rappt“, so der Mic-Controller über sein Vorhaben. „Closer“ präsentiert das Resultat: So bewegend, humorvoll, nachdenklich und clever kann Hip Hop sein.

Laut.de

 

23.09.2010
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