• Titelbild
• Editorial
• das erste: Das Deutschland der Sarraziner schafft sich ab so what?!
• Island Deluxe
• Option paralysis
• Mouse on the Keys /live
• »Messing with your emotion«
• Hell on Earth Tour
• Mice Parade, Laetitia Sadier, Silje Nes
• electric island fall edition
• Samiam, The Casting Out
• Austin Lucas, Drag the River, Cory Branan.
• DOOM-Europe Tour 2010
•
• Hellnights 2010
• Stomper 98, Volxsturm, HardxTimes
• Far From Finished
• Lesung: Was kostet die Welt
• Tocotronic
• Veranstaltungsanzeigen
• »Das Ende des Kommunismus«
• review-corner buch: Abwarten? Nein Danke!
• doku: Solidarität mit Israel!
• doku: Leipzig / 16. Oktober / Call For Action
• doku: Der destruktive Charakter
• doku: Kapitalismus als Religion
• leserInnenbrief: Brief an die Leser_innen
• Anzeigen
• das letzte: Stuttgart 21 Widerstand wird zum demokratischen Fanal!
DOOM (aka MF Doom, Madvillain, Viktor Vaughn, Super-Villain, Metal Face, Danger Doom)
Black Milk & Live-Band (Fat Beats, Detroit) tbc
Hiob (aka V-Mann, Spoken View, Berlin)
Pre- & Afershow:
That Fucking Sara (Berlin / Denmark)
V.Raeter (Spokenview, Berlin)
Tricky Tess (Berlin)
Connewitz: Bürger von Leipzig, und Bürger dieser Welt! Was schon eine
Weile in der Gerüchteküche vor sich hin brodelte, wurde jetzt von
unabhängigen Quellen bestätigt: Die diesjährige Apokalypse wird
mit den vier Buchstaben D O O M buchstabiert. Ja, Ihr
habt richtig gelesen kein Geringerer als das fiese Metallgesicht
Daniel Dumile Thompson wird im Oktober dieses Jahres die Bühne des Conne
Island mit seinem Antlitz verschönern und bei dieser Gelegenheit
wahrscheinlich gleich die halbe Stadt mit in den Abgrund reißen!
Wie konnte es soweit kommen?
Unsere Dorfältesten erinnern sich vielleicht noch vage an Geschichten
über eine Gruppierung namens KMD, welche in den frühen
Neunziger Jahren mit Anschlägen auf den guten Geschmack der amerikanischen
Mittelschicht Aufmerksamkeit erregte. Die Gruppe bestand zu zwei Dritteln aus
Thompson und seinem jüngeren Bruder Subroc, welcher durch einen Autounfall
sein Leben ließ. Dem ketzerischen Treiben von KMD wurde daraufhin vom
musikalisch-industriellen Komplex ein Riegel vorgeschoben und die Welt glaubte
sich wieder einmal in Sicherheit.
Wie falsch diese Einschätzung war, ließ sich allenfalls erahnen, als
Jahre später ein obdachloser Maskierter wutentbrannt auf die Bühnen
des Nuyorican Poets Cafés in Manhattan trat, der sich schon bald
als ein gewisser MF Doom zu erkennen gab. Unter jenem Pseudonym
veröffentlichte Thompson auch seine berüchtigten ersten
Verbalpamphlete auf dem legendären Fondle `Em-Label und im
Anschluss das Debutalbum Operation: Doomsday. Obwohl dieses
Standardwerk der modernen Rap-Geschichte die aktuellen Ereignisse bereits im
Titel vorwegnahm, wurde seine Bedeutung in den Wirren der Milleniumwende von
den Verantwortlichen auf geradezu fahrlässige Weise heruntergespielt.
Nur kurze Zeit später führte der neue Superschurke dann das
dreiköpfige Weltraummonster King Ghidra in die Schlacht gegen die
bestehende Weltordnung der Majors. Auch hier schauten die Behörden
tatenlos zu. Nach stakkatoartigen Veröffentlichungen in Form weiterer
Remix- und Soloalben sowie zahlreichen Kollabos mit bei der jüngeren
Generation als angesagt geltenden Künstlern wie Madlib und
Dangermouse war es dann schließlich zu spät das
Phänomen DOOM hatte die Welt nachhaltig verändert. Und während
die Musikindustrie noch immer die Wunden des digitalen Zeitalters leckt, ist
US-Rap wieder authentisch geworden.
Nun ist es also auch hierzulande soweit. Manche mögen behaupten, dass
unser kleines Städtchen viel zu lange vor einem Besuch dieser zu Fleisch
gewordenen Chimäre aus Cartoon-Bösewicht und Rap-Gott verschont
geblieben ist. Doch worauf muss der mündige Bürger achten, wenn er
oder sie dem jüngsten Gericht entgegen tritt? Am besten sind jene beraten,
die sich noch heute von all ihren Besitztümern trennen und sich dafür
sämtliche Alben von und mit DOOM kaufen. Lernt die Texte auswendig. Druckt
Euch die Maske auf`s Shirt. Verabschiedet Euch knapp von Euren Familien,
meditiert die zwei Wochen vor dem Gig. 24.10.2010 DOOMSDAY.
Ingmar