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Aktuelles Heft

INHALT #170

Titelbild
Editorial
• das erste: Vereint im deutschen Geist der dialogbereiten Toleranz
Oaklands Seele
Codes in the Clouds, Pg.lost
Shuffle Me!
Prolls mit Verstand
Apoptygma Berzerk
Paradise Lost, Samael, Ghost Brigade
Dritte Wahl
Sechs Jahre ITS YOURS! Party
Vadim Imaginashun-Tour
The Living End
Miss Platnum
Friska Viljor
US Bombs
The Adicts
Jochen Distelmeyer
Fucked Up
Hot Water Music
Imperial Never Say Die! Club Tour 2009
electric island: KANN & friends
Masta Ace
Muff Potter
A Storm of Light, Minsk
Full Speed Ahead, Backfire
• ABC: E wie Emanzipation
• review-corner platte: Ja! Ich rede gern mit mir selbst!
• kulturreport: Like a virgin?
• doku: Post aus Honolulu
• doku: Über Fundamentalkritik und die feinen Unterschiede
• doku: Watch out for a new generation to push things forward!
• doku: Radio Blau von Abschaltung bedroht
• leserInnenbrief: Mit Schaum vor dem Mund
Anzeigen
• das letzte: 100 Zahnstocher inkl. Gebrauchsanweisung

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Friska Viljor

Friska Viljor

Lena Malmborg & William The Contractor

Aftershow: M.T.S.B. aka Claire & Dee Cee (Conne Island) /dj-team

Diese Band ist Klischee, ohne etwas anderes vorzugaukeln: Friska Viljor sind klassisch-fröhlicher Indierock mit Folkeinflüssen aus Schweden, gespielt von zwei langhaarigen schlaksigen unrasierten Rockern, die gern im Feinripp-Unterhemd posieren und über Frauen, Alkohol und alles andere, was wohl sonst noch so wichtig im Leben sein soll, singen. Soweit, so wenig überraschend.
Was das Duo trotzdem aus der Masse der Indierock-Bands heraushebt, ist ihr selbstironischer Umgang mit diesen Bildern, ihr Humor und Unbekümmertheit in einer Szene, die sich selbst sehr ernst nimmt und in der der äußere Schein und das perfekte Image genauso wichtig genommen werden wie die Musik.

Über Friska Viljor wird oft in Anekdoten berichtet – diese sind so vorhersehbar wie passend und veranschaulichen das Selbstbild der Band besser als jeder Satz, den ich mir an einem Sonntagabend verkatert ausdenken könnte ;)

„Wir schreiben Januar 2005. Zwei unrasierte Freunde treffen sich an einem Stockholmer Tresen und ertränken ihre gerade zerschellten Beziehungen in Hektolitern viel zu teuren Alkohols. Gottseidank sind Daniel Johansson und Joakim Sveningsson ziemlich musikalisch und kanalisieren ihre promillebefeuerte Kreativität in einem erschreckend zugemüllten Proberaum. Weil ihr entgleistes Dasein ja irgendwie weitergehen soll, fassen sie einen Entschluss von großer Tragweite: Sie werden all die Energie, die sie an die Liebe zu ihren undankbaren Verflossenen verschwendet hatten, ab sofort woanders investieren. Nicht vordergründig in Musik, nein, eher in die neu gewonnene Freiheit, zu tun, was immer sie wollen. Und genau diese Lebensfreude schallt aus jeder Rille, jeder Note, jedem life gespielten Ton. Es geht – natürlich – um Frauen, Alkohol und Rock'n'Roll.“

Nach ersten Erfolgen ihres Debüts in Schweden und ausgiebigen Clubtouren geht es über den schwedischen Tellerrand hinaus. Diese Anekdote lässt mein Herz als enthusiastischen Hamburg-Fan besonders hoch schlagen:

„Ihre erste Anlaufstelle ist Hamburg. Nachdem sie die ersten Nächte der Vernichtung von Alkohol widmen, betreten sie am vierten Tag Back Records in der Wohlwillstrasse. Steve, der Besitzer des Plattenladens, kauft den beiden ein paar der mitgebrachten Platten ab und erkundigt sich nach Liveterminen. Da die Musiker keine Auftritte vorweisen können, ermöglicht Steve kurzerhand am gleichen Abend ein Konzert vor 15 bis 20 Leuten im eigenen Geschäft. Die Rückmeldung der Anwesenden fällt dermaßen begeistert aus, dass Friska Viljor den Plan, nach Berlin weiter zu ziehen, verwerfen und in den folgenden Tagen noch weitere Auftritte (u.a. in der Barbara Bar/Hamburger Berg) begehen.“

By the way: Ein Track auf dem neuen, dritten Album heißt „Wohlwillstraße“...

Die Band überzeugt live, auf Konzerten und einschlägigen Festivals (Haldern, Obstwiesen- oder Immergut-Festival), mit Energie und eingängigen Melodien, charmant und technisch versiert. Das zweite Album mit der Single „Old man“ sorgt für weitere Verbreitung des guten Rufes, nun folgt das dritte Album der „Kindermusik mit erwachsenen Texten“ (Joakim) mit dem vielversprechenden Titel „For new beginnings“.

Und ein letztes Zitat zur Band:

„Der Chor- oder schmachtende Falsettgesang wird im Bandgefüge mit kaputten Gitarren, Bläsern, Glockenspiel und gehämmertem Klavier komplettiert. Mal fröhliche, mal schwermütige Shanties, gesungen mit rußgeschwärzten Kehlen, unschuldige Harmonikaweisen, Banjoklimpern, Trommelgerassel und dann wieder uptempo gejagte schachtende Hymnen mit schwergewichtigen twangy Guitars, pointierte Hooklines – alles mit enormem Mitsingpotenzial“

Eine Band allein macht noch keinen Konzertabend:

Ergänzt wird das Line Up durch die Schwedin Lena Malmborg mit Musik variierend von schmachtendem Soulchorgesang bis zu Rockabillysoli, Saloonklavier und Glasorgel. Manche Lieder verfrachten einen zurück in die Fünfziger, andere bieten dunklere, eher suggestive Töne. All dies wird durch Lenas einzigartige Stimme zusammengebunden – manchmal sanft wie Samt, manchmal rau wie die Whiskeystimme eines alten Mannes, fast so wie eine weibliche Ausgabe von Tom Waits. Komplettiert wird dieser Abend von William The Contractor mit schwermütigen Indie-Pop.

Und damit es keinesfalls langweilig wird und um das Bier nach dem Konzert musikalisch abzuschmecken, legen Claire und Dee Cee noch Indie-(tronics) auf.

Claire

Friska.Viljor

 

27.10.2009
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