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Die Krise der Antideutschen

Zwischen Ideologiekritik und Realpolitik

Eine Veranstaltung der Gruppe in Gründung
4. März 2009, 19:00 Uhr, Conne Island

Walter Schrotfels (Gruppe in Gründung)
Sebastian Voigt (Bündnis gegen Antisemitismus / BAK Shalom)
Christian J. Heinrich (Publizist, u.a. Mitherausgeber von Alvin H. Rosenfeld „Fortschrittliches“ jüdisches Denken und der Neue Antisemitismus)

Die Bewegung, die nie eine sein wollte, ist in die Krise geraten. Eigentümlich hohl klingen große Teile der Theorieproduktion, die es über Jahre geschafft hat, die deutsche Linke auf Trab zu halten. Nach dem Erfolg, bestimmte Themen überhaupt wieder in den Vordergrund gerückt zu haben – Antisemitismus, Antizionismus, Antiamerikanismus und die Kritik an Deutschland – scheint es heute umso unklarer, worin genuin antideutsche Theorie und Praxis denn bestehen. Auswirkungen auf der Ebene von Parteipolitik – bspw. im Bundesarbeitskreis Shalom innerhalb der Partei Die Linke – genügten diesem Anspruch jedenfalls nicht, folgt man einigen Kritikern. Dabei wurde ein weiteres Mal ganz fundamental die Frage gestellt, wie sich der prototypische „Kritiker“ zu verhalten habe. Soll er sich, nachdem die praktische Verwirklichung der Theorie nicht anzustehen scheint, seiner gesellschaftlich marginalen Stellung entsprechend in „Einsamkeit“ auf die rückhaltlose Denunziation des Falschen beschränken, weil jede praktische Intervention droht, die eigene Position zu korrumpieren? Oder sollen emanzipatorische Positionen überall dort vertreten werden, wo das möglich ist, auch auf die Gefahr hin, eine geduldete Minderheit unter einer schwer belehrbaren Mehrheit zu sein? Und dies auch außerhalb des üblichen Milieus? In einer Theorietradition, die seit Anbeginn ein affirmativeres Verhältnis zur bürgerlichen Gesellschaft hatte, als die traditionelle Linke, scheinen diese Fragen nicht einfach zu beantworten. Das Dossier „Harte Männer, hartes Geschäft“ der Gruppe in Gründung (Jungle World vom 22. Januar 2009, jungle-world.com/artikel/2009/04/32523.html) hat versucht, diese und andere Fragen mit einem Blick auf die historisch-theoretische Entwicklung der Antideutschen wenigstens aufzuwerfen. Inwieweit die Diskussion des Verhältnisses von Theorie und Praxis in der eigentümlichen Verbindung von Affirmation der bürgerlichen Gesellschaft und radikaler Kritik gründet und ob die Suche nach einem Königsweg der Kritik überhaupt sinnvoll ist; zu Diskussion dieser und anderer Fragen lädt am 4. März 2009 die Gruppe in Gründung


Antideutsche in Aktion, 86.3k


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last modified: 20.2.2009