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The Chap, 14.3k The Chap, 16.9k The Chap, 14.0k The Chap, 14.3k The Chap, 16.9k The Chap, 14.0k The Chap, 14.3k The Chap, 16.9k The Chap, 14.0k


POSTLAND – chap.diario.

+elektronische aftershow:
cara boheme (berlin) /dj
marcel sikulsque (berlin) /dj




Postland heißt die „neue“ Reihe im Conne Island, die sich unaufgeregter Weise keinem neuen Musikgenre widmen soll. Vielmehr möchte sie mehr Rahmen für Konzerte bieten, für Musik, die auf den ersten Blick eigentlich gar nicht so recht in einen Rahmen reinpassen will.
Entschlüsselt gesprochen soll es bei den Konzerten um viel Postpop – Indieindie – Emotronika – Experimental Hop – ElectroFolk – Minimalpunk – Futurerock – Mathblues und anderweitig Obskures und gleichzeitig Schönes gehen. Was hier nach Allem und wiederum Nichts klingt, soll dennoch einfach unsere Reihe beschreiben, deren Musik vergeblich nach schwarz-weißen Genrebeschreibungen sucht. Den willigen und noch nicht ganz übersättigten KonzertbesucherInnen, die nach wie vor noch auf der Suche nach musikalischen Herausforderungen sind, soll hiermit der Weg ins Conne Island gezeigt werden. Keine neue Musik ist also zu erwarten und wer sich noch erinnert, wie beispielsweise 90 Day Men, Karate, Trans AM, Idaho, Mono, XBXRX, Battles, Tied & Tickled Trio, Yo La Tengo, Lali Puna, Isis, Monotonix und andere auf der Conne Island-Bühne geklungen haben, weiß also in Zukunft, was zu erwarten ist.

Das Konzert im Mai ist somit nicht gerade das erste dieser Art, ein besonderes aber auf alle Fälle und dient als Aufhänger umso besser. Der Auszug aus dem Bandinfo sagt warum: „The Chap, eine moderne Popgruppe aus London, vereint fünf Nationalitäten in viereinhalb Mitgliedern. Die Band benennt sich nach einer famosen kleinen Zeitschrift, welche den Dos und Don`ts des modernen Dandy- und Gentlemantums gewidmet ist.
The Chap beziehen Inspiration aus Filmstruktur, Kochrezepten, Computerzeitschriften, freier Improvisation sowie dem gesamten Pop-Kanon. Sie spielen Pop-Improv-Disco-Rock, ohne den New Wave-Imitationsstil vieler zeitgenössischer Bands zu teilen.
Die Jugendlichen bei Chap-Konzerten sagen häufig, die vier seien ‚vollkommen abgefahren`, ‚ganz weit da draußen` und ‚sehen aus wie Lehrer`.
Angefangen haben sie mit äußerst limitierter Ausrüstung: Das erste der beiden Alben ‚The Horse` (2003) und ‚Ham` (2005) gerieten folgerichtig zu surrealen Lo-Fi-Klassikern mit absichtlich pompösen kompositorischen Ambitionen und waren Dokumente eines verzweifelt lächelnden, gelegentlich ironischen Aufbegehrens gegen die Beinahe-Unmöglichkeit, im 21. Jahrhundert noch originäre Rockmusik zu machen. Eine einzigartige Mischung aus hysterischer Improv-Elektronik, ‚typisch europäischer Distanziertheit und furchterregenden Hardrockgitarren` (Guardian). Die britische und französische Presse war außer sich vor Freude.
Das aktuelle Werk ‚Mega Breakfast` ist etwas poporientierter produziert. Es beschreibt die Suche nach einem Herz aus Gold in einer kalten Welt. Es handelt von Geschlechtsumwandlungen, Depression und Makroökonomie. Der Stimmen werden weiter in den Vordergrund gerückt; zu veritablem Chorgesang erweitern The Chap ihr Repertoire um neurotischen R`n`B, eine Motivationshymne für narzissistische Unternehmer sowie eine Ode an Weltmusik. Der Hörer empfindet Euphorie und erschaudert zugleich. Warum brüllt da ein Feuerwehrchor zu den Klängen einer Art Science-Fiction-Indierock-Combo und verlangt ‚Proper songs about Girls and Clubbing` ? Meinen die das ernst? Und was ist mit diesem Glitch-Funk-Stück, in dem eine tiefe Gruselstimme immer ‚Global Beats, Bamboo Shoot` sagt? Alles ansteckend eingängige Popmusik, aber irgend etwas ist hier wunderbar falsch: Einer der spannendsten Releases des Jahres 2008.“

Wenn das mal nicht gut passt! Als Support sind mal wieder die wortkargen Diario zu Gast, die mit neuem Proberaum, Nachwuchs, neuen Tracks inkl. limitierter EP und der plötzlichen erschreckenden Erkenntnis des „fast“ zehnjährigen Bestehens den Abend ganz bestimmt zu würdigen wissen.

Dass außerdem eine Donnerstagnacht durchaus betanzt werden kann, werden uns danach noch die zwei Berliner Cara Boheme und Marcel Sikolsque elektronisch zu beweisen wissen.
Dodi im Conne Island also danach. Wenn das mal kein schöner Abend werden wird.

Jeremy


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last modified: 22.4.2008