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YOU are not alone!

Rosa-Sterne-Party: DJ Lord Kacke, Fatal Vinyl, Beatbox by Shordie, DJ Onkel Günther

"Diese Szene ist schwulenfeindlich, war es immer und wird es auf absehbare Zeit bleiben." (Mausebär im neuen Incipito)

"Ein 'connewitzchaot' empfiehlt neben Aggro Berlin, natürlich Egotronic." (Mausebär zum zweiten)

"... wer jemals mit den widerwärtigsten Bollos in Fußballstadien herumstand..." (Mausebär zum dritten)


Fuck Gender, 6.3kFuck Gender, 6.3kFuck Gender, 6.3k


Das Conne Island lädt in Kooperation mit dem Fußballverein Roter Stern Leipzig und den Chemikern der Chemie Yid Army zur Rosa-Sterne-Party. Und als hätte es Mausebär erahnt, gibt er die Steilvorlage im incipito und mobilisiert wortkräftig für diese Veranstaltung.

Der Charakter dieser Veranstaltung entspricht einer gehobenen Benefizdisse, einzig und allein die Musikauswahl dürfte über dem niedrigen Level liegen, erreicht aber auch keine Insiderkreise, um sich mit einem Genre-Etikett schmücken zu dürfen.

Im Übrigen ist der Autor dieses Artikels jener connewitzchaot aus dem hooligans.de-Forum. Ich mag Fußball und vor allem Chemie Leipzig, außerdem kann ich auch gekonnt gegen das Leder treten und wenn eine psychische Krankheit nicht dazwischen gekommen wäre, würde der RSL garantiert nicht in der Stadtliga rumdümpeln. Damit wären wir bei Aggro Berlin, die richtigerweise erkannt haben, dass nicht alle Homosexuelle über 50.000 Euro im Jahr verdienen; die mehr Frauenbesuch in Form von Gerichtsvollzieherinnen haben, als dass sie mal jemand aus der teuren Blauen Trude abschleppen. Die deshalb dort wohnen müssen, wo die ganzen Aggros herkommen, egal ob Lokisten, die laut Aufklebern in Lößnig gerne mal nationale Sozialisten sind, russischsprachige HipHop-Kids oder verarmte SED-Rentner. Und wenn die Berliner Aggros darauf hinweisen, macht das sie nicht gleich schwulenfeindlich.

Nichtsdestotrotz gebe ich Mausebär recht, wenn die unterschwellige Homophobie in der linken Szene thematisiert wird. Bloß welche politische Schubladenrichtung hat den Anspruch auf den Titel schwulenfreundlichste Partei? Die FDP mit Schwesterwelle, die PDS mit M. Gärtner bei gleichzeitiger Kuba/Che-Solidarität und der homophoben WASG im Gepäck, die SPD mit Wowereit und traditioneller Homophobie ihrer Wählerklientel, die CDU mit Ole von Beust und ihren knabenliebenden katholischen Priestern? Oder die Leipziger linksradikale Szene, die die Kassierer von der Conne Island-Bühne verbannte, aber kein Problem mit Cro-Mags hatte?

Meine Antwort als alter „Zoni“ ist: Mir ist eine Gesellschaft mit Homophobie und Schwulenszene lieber als eine Gesellschaft ohne Homophobie und Schwulenszene. Mir ist das jetzige Deutschland lieber als die DDR – ja, bin ich jetzt Deutschland? Wer dagegen ist, kann mit den Palästinensern Deutschland-Fahnen verbrennen, so einfach ist die Welt und doch so kompliziert.

Kommen wir zum nichternsten Teil des Textes. Die Rosa-Sterne-Party will weder Alpenmax- noch Queer-Party-Ersatz sein. Wir machen uns überhaupt keine Gedanken, wer neben uns tanzen könnte, ist er/sie wirklich andersrum oder wie erforschte 90% in der Gesellschaft normal. Es gibt keinen politischen Ansatz, um mit einem 10-Seiten-Dossier das Stattfinden der Veranstaltung zu begründen, wie andere über Gegner von Kommerz-Boy-Bands in antikommerziellen Medien ablästern können.

Und es sind gerade fußballinteressierte Menschen, die dazu beigetragen haben, dass linke Zentren sich mehr als der Wertkritik und schlechter Musik widmen. Ohne des Vereins Roter Stern würden sich weiterhin maximal 150 zahlende Politmenschen der Benefizdisko hingeben, das incipito wäre einer seiner Finanzierungsquellen beraubt. Leider hat sich das musikalische Niveau und das Wohlgefühl reziprok zum Besucheransturm entwickelt, so dass man mit seinen langlebigen Markenklamotten von Hilfiger, Versace oder New Balance sogar den Extremtanz im nicht immer sauberen Zoro vorzieht.

Sollte sich jemand wundern, warum trotz versprochener tanzbarer Musik höchstens 64 zahlende Gäste kommen, mag es auch daran liegen, dass das Label Rosa Sterne Leute abschreckt, weil man mit eben jener Tuntenhaftigkeit, die vorgibt, eigene angeblich weibliche Merkmale herauszustellen, oft nichts anfangen kann.

Die spezifisch verortete Homophobie beim Fußball gibt es ebenso wenig beim HipHop oder Disco-Publikum. Aber aufgrund der Größe dieser Szenen kommt sie dort vor, ohne alleiniges Herausstellungsmerkmal zu sein. Der Abend am 10.3. könnte den Beweis antreten, wenn neben Fußballfans, HipHopKids und Alpenmaxlern ebenso die Homosexuellen der Kieze 04275-04279 abfeiern können.

DJ Lord Kacke aka connewitzchaot

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Hooligan-Humor: Wegen der Morddrohungen auf diese Karikatur hin musste LVZ-Zeichner Klaus Stuttmann vor einigen Wochen untertauchen.
Kurze Erklärung und Übersicht über die anderen Karikaturen im Editorial


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last modified: 28.3.2007