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Namibia land of the free? | ||
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Dieser folgende Reisebericht soll objektive als auch subjektive Einblicke in die namibische Gesellschaft geben. Von August bis September des vergangenen Jahres verweilten wir in Namibia. Geplant waren ursprünglich 6 Monate Aufenthalt, aus denen jedoch nur zwei wurden. Doch dazu später. Die Intention dort hinzufahren war eher menschlicher Natur, denn wir wollten schlichtweg gesagt helfen. Unsere Aufgabe bestand darin, sogenannten ![]() ![]() Das Erlebte als Horror auf Lebenszeit. Als wir am Windhoeker Flughafen (Windhoek ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt des Landes mit 169 000 Einwohnern) ankamen, sahen wir viele unserer negativen Erwartungen bestätigt und noch bei weitem übertroffen: Fährt man einmal mit einem teuren Reisebus durch das Land, so fällt auf, dass sich die deutsche Gemeinde in den Städten und Dörfern angesiedelt hat und ein sehr wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Aufschwung ist. So verwunderte es wenig, wenn sich in den Läden auch eine gewisse Allgemeine Zeitung(9) deutscher Natur finden lässt. Sie selbst wird als die älteste Tageszeitung Namibias tituliert (sie besteht seit 1916 und steht somit in der Tradition koloniale Scheiße weiterzuverbreiten). Als diese Zeitung einen Einblick mit einem Tag der offenen Tür in ihre Arbeit gegeben hatte, bebilderten die Fotographen die BesucherInnen und schrieben als Kommentar zu einem Bild der Extrasorte: Traute Runde: AZ-Korrekturleser Adolf Stephan mit Kurt Werner Lyhs und Heinrich Roth (v.l.n.r). Roth ist mit fast 91 Jahren einer der ältesten Besucher der offenen Tür gewesen. Die AZ liest er seit 1935, als er ins Land kam täglich auch heute noch (88.Jahrgang, Nr.200; Dienstag, 19.Oktober 2004). Diese Zeitung der Gemeinschaft fügt sich wunderbar in die Tradition des Deutschen Schulvereins ein, der seit 1934 existiert und auch mit der nationalsozialistischen Vergangenheit im Zusammenhang steht. Abgesehen von diesen ersten mehr oder minder krassen Eindrücken sind die Bilder der Landschaft dort sehr einprägend gewesen: Die Halbwüste Namibias mit ihren Dornsavannen und gigantischen Sonnenauf- und Untergängen ist unbeschreiblich schön. Auch die vielen Tierarten und die im Winter angenehmen warmen bis heißen Temperaturen machten die Reise bei allen Unannehmlichkeiten genießbar. Doch auch wenn man sich diesen Eindrücken hingegeben hatte, war doch klar, dass es im nächsten Augenblick schon wieder anders aussehen konnte. Die erste Rinderfarm nämlich, auf der wir übernachteten, war eine Durchgangsstation, um von dort aus auf die Farm zu gelangen, auf der sich die sogenannte Buschmannschule befand und die uns weitere Eindrücke der vorherrschenden Verhältnisse vermittelte. Diese speisten sich zunächst einmal aus dem allumfassenden Luxus, den diese Rinderfarm (und auch Touristenfarm) zu bieten hatte: Einen Pool, sehr gutes Essen, einen alten Tennisplatz, Fernsehraum/Internet, Bar am Lagerfeuer, Tierreichtum, Sonne und vor allem Ruhe zum Lesen. Doch worauf basierte dieser Luxus? Die schwarzafrikanische Bevölkerung diente auf dieser deutschen Farm als Personal. Es wurde den Gästen also auch uns alles zurecht gemacht. Von bedienen über Haushalt schmeißen (Wäsche waschen und Essen kochen), sich um die Rinderzucht kümmern usw. Der Luxus des Farmerpaars galt so auch für uns. Es stellte sich ziemlich schwierig dar, auf die Angestellten zuzugehen, da wir Weiße für sie waren und unser Status damit schon feststand. Hinzu kam, dass die Angestellten ihren über Generationen vermittelten Untertanenstatus nicht einfach ablegen konnten, um sich so zu verhalten als ob sie uns gleichgestellt wären. Durch diese Erfahrung bedingt, ging uns zum ersten Mal der Gedanke durch den Kopf von dort so schnell wie möglich abzureisen, aber man wollte ja helfen (wenn nicht hier, dann doch zumindest in der Schule). Man stelle sich nur mal als Mensch mit humanistischer Erziehung vor, in eine solche Lage zu kommen und damit umgehen zu müssen. Man konnte es nur passieren lassen, denn einfach mal den Farmern erzählen, wie Scheiße sie sind und dass sie doch bitte aus ihrer Geschichte lernen sollen, das war nicht drin! Denn sie hatten wirklich nichts gelernt: In ihrem trauten Heim mit deutschem Fernsehen/Radio, Allgemeiner Zeitung, deutscher Kuckucksuhr und deutschen Gästen konnte nicht ein Fünkchen Gutes rauskommen. Eher unterhielten sie ihre Gäste mit gefährlichem rassistischen Gelaber: Als wir z.B. eine Farmrundfahrt machten und von einem Schwarzen mit seinem Sohn rumgefahren wurden, erzählte der Farmer uns warum er diese Rasse (!) eingestellt hätte: Sie würde nicht so viel reden, alles gewissenhaft erledigen und vor allem sei sie nicht so schwarz (!!!). Am liebsten hätte man diesem Assi einfach auf die Fresse gehauen und wäre gegangen. Aber wie schon gesagt: Jegliche Widerrede oder physisches begreiflich machen hätte das Ende unserer Reise bedeutet und damit unsere Intention zu helfen zunichte gemacht. Aber nicht nur, dass sich dieser normale seit Generationen vermittelte Rassismus in Worten ausdrückte, auch die materiell-strukturellen Zwänge sind für die Angestellten enorm ausgeprägt: Bei einer Arbeitswoche von 45-60 Stunden und einem Lohn im Monat von 473 N$(10) und zusätzlichen Rationen (vorwiegend Fleisch), war es gerade so möglich die kinderreichen Familien zu ernähren. Damit ging es den Angestellten auch noch gut, d.h. sie mussten nicht Hunger leiden und konnten auf die Unterstützung der Farmer zählen, wenn sie Probleme hatten. Die Farmerleute wollten so vielleicht sogar Gutes für die MitarbeiterInnen, reflektierten aber nicht, dass sie selbst aufgrund der Ausbeutung ihrer Angestellten wie die Maden im Speck leben. Die Gäste dieser Farm gaben sich manchmal extrem reaktionär: Zuweilen musste man sich, nachdem die schwarze Bedienung den pompösen Raum verlassen hatte, alle rassistischen Ressentiments gefallen lassen, die so vertreten werden können. Als ein Beispiel soll ein deutscher Veterinär mit seiner Frau herhalten, der von Jagden auf schwarze Diebe erzählte und sich brüstete wie toll doch seine Waffen sind.(11) Die Verarbeitung dieser Scheiße fiel schwer, weil immer wieder neuer Mist hinzukam. Wir unternahmen eine Reise ins sogenannte Buschmannland und wurden mit der Intention dahingeschickt, zu prüfen, ob die Eingeborenen ihrer Arbeit gewissenhaft nachkamen. Dort wurden wir mit der Existenz eines lebenden Museums konfrontiert, in dem die frühere autochthone Lebensweise dargestellt war natürlich von authentisch aussehenden Darstellern und für diejenigen, die es sich leisten können, d.h. Weiße. Wir bekamen mehr und mehr Einblick in die Situation der Schwarzen, von denen viele an Unterernährung leiden, in äußerst ärmlichen Lehm- oder Blechhütten und unter unhygienischen Bedingungen leben. Die Arbeitslosigkeit liegt in ganz Namibia bei etwa 30 bis 40 Prozent und hier zeigten sich die Auswüchse sehr extrem. Viele Menschen sind mit HIV infiziert(12). Und diejenigen, die arbeiten, erhalten Hungerlöhne und bekommen trotz der Arbeit nicht die Möglichkeit, in höhere soziale Schichten aufzusteigen. Betteln und absolut unzulängliche Subsistenzwirtschaft sind weitere Alternativen, um zu überleben. Die Gewalt, die unter solchen sozialen Bedingungen erfahren wird und durch die weitgehende Abstinenz von Bildung ungebremst das Individuum ergreift, setzt sich innerhalb der patriarchalen Familienstrukturen verbal und körperlich fort etwa zwischen Geschwistern. Die soziale Situation der Schwarzen dient den rassistischen Weißen in Namibia auch noch zur Belustigung. Mit dem Witz, dass die Schwarzen wegen ihres wenigen Eigentums das Glück hätten, nicht so schwere Umzüge meistern zu müssen, glaubte eine Farmerfrau, uns erheitern zu können. Nachdem wir die erste Farm verlassen hatten, setzte sich der Wahnsinn fort. Unsere Übernachtung in einem christlichen Schulzentrum erlaubte uns nicht nur Einblicke in die aufdringliche christliche Erziehung der deutschsprachigen Kinder, sondern auch in eine dort für alle ausliegende Zeitschrift mit dem Namen Der Eckart. Schon ihr Titelmotto verriet ihre politische Richtung: Soweit die deutsche Stimme reicht(13). Ihr Inhalt bestand aus Antiamerikanismus und der Anbetung des deutschen Kulturvolks. Die Gespräche, die uns in diesem Schulzentrum ereilten, waren nicht anders. ![]() Die Farm der Buschmannschule Die Präsenz der deutschen Geschichte und Kultur ist in Namibia unübersehbar, nicht nur durch deutsche Symbolorte und Straßennamen, sondern auch durch die dort lebenden Deutschen und die deutsche Sprache. Seit Beginn der 1880er Jahre, seit Ankunft der ersten deutschen Missionare, Kolonialisten, Schutztruppen, ist die Gesellschaft deutsch geprägt.(14) Um genau jenes Zitat nochmals zu unterstreichen, soll hier die nächste Farm herhalten, an der wir unsere persönliche Entwicklungshilfe leisten wollten. In dieser Farm war auch ein Paar ansässig: Der Farmer kam durch seinen Vater (1902 in Dresden geboren und 1943 von den Sowjets vertrieben) nach Namibia, um hier die alte Schule weiterzuleben (es hingen u.a. eine Karte von Deutsch-Südwest, Verse des Südwester-Liedes, ein Porträt von einem kaiserlichen Reichsoffizier an der Wand und auf dem Tisch wurden Jubiläumsgläser mit der Aufschrift des 1934 (!) gegründeten deutschen Schulvereins aufgestellt). Als Choleriker schrie der Farmer wütend rum und als Patriarch ließ er die Küchenarbeit von seiner Frau oder den Angestellten erledigen. Das Interieur im Farmerhaus(15) erinnerte an sehr alte Zeiten. Die Technikfeindlichkeit des Farmerehepaares tat ihr übriges und verhinderte einen Kontakt mit der Außenwelt abgesehen von einem deutschen Radiosender, der Allgemeinen Zeitung und Gott, der immerfort allgegenwärtig war zumindest in der Einstellung und den Gebeten des Farmerehepaars. Gott würde über alles bestimmen, inklusive über den menschlichen Willen und den Zeitpunkt des Todes jedes Individuums. Manchmal jedoch schien der Farmer über diesen Zeitpunkt bestimmen zu wollen oder zumindest zu glauben, dem Willen Gottes nachzuhelfen. So mussten auf seinen Befehl hin schwarze Angestellte Arbeiten durchführen, die lebensbedrohlich waren. Überhaupt hatten jene und selten er die Drecksarbeit zu machen. Und dafür bekamen sie einen so geringen Lohn, dass ihnen die Fahrt in den nächsten Ort unmöglich war. Ihr Geld (ca. 80% des Lohnes) gaben sie daher im farmeigenen Shop aus. In den Gesprächen des Farmerehepaars firmierten sie als faules Pack, das unfähig wäre, einen Staat zu organisieren und eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen und daher einer führenden Hand bedürfe. Der positive Referenzpunkt im Weltbild des Farmerehepaars war der Kaiser und die mit diesem verbundenen alten Werte. In Acht nehmen müsse man sich vor der gelben Gefahr (gemeint waren asiatische Einwanderer), die nicht nur den namibischen Markt mit billigen Waren, sondern auch das Land mit Drogen überschwemmen würde. Um das schaurige Bild dieser Farm, auf der wir unseren Dienst antraten, zu komplettieren: Es gingen u.a. deutsche Urlauber ein und aus, um ihr wahnhaftes Weltbild mit Gleichgesinnten auszutauschen. ![]() "Dem Andenken deutsch-kolonialer Kämpfer" Eine Lehre aus der Entwicklungshilfe Die Einweisung in die Schule durch zwei südafrikanische oder namibische weiße LehrerInnen fand also genau unter diesen Voraussetzungen statt: Sie vermittelten uns, wie es sein würde sich als LehrerIn in eine Klasse voller sehr ungezogener Buschmannkinder zu stellen(16) und deren angeborenes Gefühl zur Natur zu respektieren. Wenn wir die Klasse betreten, sollten wir uns wie Weiße verhalten, um unsere autoritäre Haltung vor ihnen zu wahren. Schließlich würden sich die Mentalitäten der Weißen mit denen der Schwarzen nicht vertragen
Eigentlich sollte die Kritik der Religion [...] die Voraussetzung aller Kritik (Marx) sein, aber unter diesen Umständen war es besser so als anders. Fängt man aber an, in die gleiche religiöse Kerbe zu schlagen und verlängert so die unmenschlichen Zustände, ohne Hoffung auf Emanzipation, dann muss doch die Frage aufkommen: Wozu das Ganze?(25) Diese Frage warf sich uns auf und ich hab keine Ahnung wie wir uns hätten anders verhalten sollen. Die Hoffnung zu wahren, dass die Kinder immer was zu Essen im Bauch haben (sonst hatten sie kaum etwas von ihren Eltern bekommen), dass sie vielleicht in der Farm angestellt werden (was mitunter die bessere Wahl ums Verrecken war) und obendrein in emanzipatorischer Absicht handeln könnten war nur unter folgenden Umständen möglich: Autoritäre Lehrkörper mimen, den rassistischen Alltag ertragen, den geschichtsrevisionistischen Umgang mit Kaiserreich/Nazireich/Deutschland runterschlucken etc. Da wir an den gegebenen Umständen rein gar nichts ändern konnten, war die Frage offen: Was wäre wenn nicht wir, sondern andere unsere Aufgaben übernommen hätten? Hätte das die Situation grundlegend geändert? Um nun die Aussicht auf Besserung unserer Lage gleich zu negieren, wenden wir uns dem normalen Buschmann Schulalltag zu. Der geregelte Schulbesuch Nach dem Aufstehen, pünktlich (Vorbildfunktion erfüllen) um sieben, wurde von allen stramm stehend die Nationalhymne(26) Namibias gesungen (deren englischsprachigen Text kaum jemand verstanden hat). Danach beteten sie, die Lehrerin las aus einer Kinderbibel kurze Passagen vor und später sprachen die Kinder Reime nach, die sich u.A. um Kuchen backen drehten(27) und aus sozialpädagogischer Sicht durch wiederholen von Sätzen das Erlernen einer Sprache erleichtern soll (denn viele konnten nicht Africaans). Es folgten christliche Lieder und der Übergang zum Morgensport (mit einem Reifenparcours, der als einzige Sitzmöglichkeit außerhalb der Klassenräume errichtet wurde) in Verbindung mit dem schwer durchsetzbaren Toilettengang. Auf den Morgensport legten die LehrerInnen besonders Augenmerk, weil die Voraussetzungen für die Disziplinierung in den Klassenräumen hier geschaffen werden sollten. Konnte ein Kind den Parcours springend einwandfrei überwinden, dann besaß es
Die ganze Situation wirkte sich für uns logischerweise auf das gemeinschaftliche Farmleben aus, das hinter Stacheldraht und mit Hunden(28) bewacht stattfand (äußerer Rahmen mit Zäunen für die Rinder, Schule und Lehmhütten für die Familien der Angestellten; innerer Rahmen das traute Familienleben und wir mittendrin). Da wir keinen wirklichen Kontakt zu diesem bekloppten Paar suchten (worüber sollte man mit denen auch reden über Kuhscheiße vielleicht oder unsere gemeinsame Heimat?), stellten sie uns auch vor die Wahl entweder uns mehr zu integrieren(29) oder zu verschwinden. Zunächst einmal entschieden wir uns für die Kompromissebene (Ohren auf Durchzug stellen und unsere Aufgabe an der Schule weitgehend meistern(30)). Doch da sich die Situation an der Schule verschlimmerte und die Lehrerinnen uns beschuldigten wir hätten Disziplinlosigkeit bei den Kindern verursacht (seit wir hier seien würden die Kinder erst durchdrehen, sich dem Unterricht verweigern usw.) und uns des Weiteren vor die Wahl stellten, entweder ihr setzt die Disziplin mit Schlägen durch oder ihr geht, sind wir gegangen. Diese krasse Situation verschlimmerte sich noch zusehends, als das Farmerpaar uns als Fremdkörper (oder auch Parasiten) in ihrer Gemeinschaft brandmarkten und nicht verstehen konnten, warum wir soviel Geld für den Flug ausgaben, um dann unsere Aufgabe in der Schule nicht gewissenhaft (d.h. Misshandlungen) auszuführen. Diese Frage bleibt für mich mit diesem Artikel auch unbeantwortet, aber als emanzipatorisch denkender Mensch muss man so etwas nicht machen. Antiemanzipation (autoritäre Erziehung) und Emanzipation (Grundlage für Aufklärungsarbeit wie lesen und schreiben lehren) sind hier aufeinandergeprallt, ohne dass dieser Dissens für uns glücklich gelöst worden wäre. Es gab auch einwandfreie Zeiten, in denen sich ein Mittelweg ausmachen ließ, der Freude und die glücklichen Momente in der Zeit (für die Kinder und uns) darstellte. Aber wir fühlten uns vorwiegend beschissen (auch wegen unseres weißen Arsches), weil zwar die Hilfe für die Kinder(31) da war, aber andererseits genoss man den von den Eltern der Kinder hergestellten Luxus. Da sich die Entwicklungshilfe nun auf Grundlage der weißen und deutschen Verhältnisse herstellte der Ordnungs- und Disziplinierungswahnsinn somit integraler Bestandteil war muss man es sich eingestehen, dass es sich um eine Illusion gehandelt hatte, hier wirklich helfen zu können.(32) qws alias Chris Fußnoten (1) Allen sei hiermit angeraten, sich bei Interesse selbst mit diesem Thema auseinander zu setzen und die hier spärlich vorgebrachten kritisch-historischen Darstellungen um ein Vielfaches zu ergänzen. (2) Die Entdeckung der Gold- und Silberländer in Amerika, die Ausrottung, Versklavung und Vergrabung der eingebornen Bevölkerung in die Bergwerke, die beginnende Eroberung und Ausplünderung von Ostindien, die Verwandlung von Afrika in Geheg zur Handelsjagd auf Schwarzhäute bezeichnen die Morgenröte der kapitalistischen Produktionsära.(...)Der außerhalb Europa direkt durch Plünderung, Versklavung und Raubmord erbeutete Schatz floß ins Mutterland zurück und verwandelte sich hier in Kapital. (MEW 23, S.779, 781) (3) 80% der damals in der Kolonie lebenden Herero starben auf grausame Art und Weise. (4) Margit Reiter, Mittelweg 36, Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Dezember 2004/Januar 2005, S.43, zit. nach Zimmerer; in Zimmerer/Zeller, S.51 (5) Die Nama hingegen versuchten die deutschen Truppen nicht durch eine offene Feldschlacht zu stoppen, sondern führten einen Guerillakrieg. (6) Was ist Demokratie?Was bringt sie? Kann ich mich beteiligen? Die Antworten auf solche Fragen werden der Bevölkerung durch die korrupte Regierung vorenthalten. Außerdem wird das ohnehin schon miserable Bildungsniveau von den Herrschern Namibias konsequent ignoriert. (7) Margit Reiter, Mittelweg 36, Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Dezember 2004/Januar 2005, S.48 (8) Diese Weißen (darunter 20000 Deutsche) besitzen 40 % des Landes. (9) www.az.com.na empfohlen sei hier die Rubrik Wir über uns/AZ im Profil, Berichte über die Deutsche Schutztruppe, sowie folgende Artikel (Suchmaschine): Das deutsche Schuldempfinden, Schuldfrage als Tagespolitik, Die Raubtiere des Kapitalismus, Gestalt und Inhalt/Der Wahrheit eine Gasse - Überlegungen zum 9. Dezember 1904... (10) 1 = 7,89N$ (Stand: August 2004) (11) Er brachte uns mehrmals zum Ausrasten, als er parolenartig von den angeblichen Merkmalen der Neger oder Kaffer erzählte: Im stehen würden sie stehlen und im Liegen ficken. Übler gehts nimmer!! ![]() (13) Da diese Zeitung zum Glück keine Website hat, seien die hier aufgeführten Links empfohlen: http://www.hagalil.com/archiv/2005/01/eckart.htm, http://www.dsz-verlag.de/Artikel_04/NZ40_4.html, http://www.nrw.vvn-bda.de/hma/an_2005_04.htm (14) Margit Reiter, Mittelweg 36, Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Dezember 2004/Januar 2005, S.49 (15) Es handelte sich hier um eine ehemalige deutsche Kavalleriestätte, die nichts von ihrer alten Form eingebüßt hatte. (16) Eines der Hauptprobleme war für uns die Verständigung: Durch die Tausenden unterschiedlichen Sprachen des afrikanischen Kontinents, mussten wir die Kolonialsprache Africaans so schnell wie möglich erlernen, die eine Mischung aus Niederländisch, Englisch und Deutsch war. (17) Auch spielten die Kinder in ihrer Freizeit ein Spiel mit Magalanis (harte Frucht), das sich riotähnlich abspielte und bei dem es darum ging mit Gruppen andere anzugreifen. Des Öfteren quälten sie Tiere und machten sich einen sadistischen Spaß daraus. (18) 10 N$ waren für die Kinder dieser Schule aller drei Monate zu entrichten. (19) Bei einer Alphabetisierungsrate von 81% der Bevölkerung über 15 Jahren. (20) Wir für unseren Teil saßen jeden Tag an einem vollgedeckten(!) Tisch und aßen vor den Kindern wegen Aufsichtszwecken. Diese bekamen jeden Tag Porriage/Maisbrei, der nicht wie normal gelb war, sondern weiß, weil hier nicht die eigentlich nahrhaften Maiskornhüllen verarbeitet wurden. Der gelbe Mais wanderte in die Mägen der Rinder (!), die viel Geld für die Regierung einbrachten. Diese hirnrissige Dummheit der LehrerInnen konnte auch nicht mit dem Argument beseitigt werden, dass die Kinder wer noch nicht ausgerastet ist, der/die tut es wahrscheinlich jetzt unsere Orangenschalen aus den Mülltonnen rausholten, um sie als Beigeschmack für ihre Mahlzeit zu nutzen. (21) Abgesehen davon dass die Kinder bzw. Eltern keine sanitären Einrichtungen hatten und somit außerhalb des Schulgeländes keine der ihnen angelernten normalen hygienischen Standards nachkommen konnten. (22) 80-90% der Bevölkerung gehören dem christlichen Glauben an (davon über 50% den Lehren des Antisemiten Luthers...dazu ausführlicher der Text im CI Nr.88: Deutscher Arbeitswahn und Antisemitismus (23) Die Kinder sowie die Angestellten hatten christliche Namen (Adam, Michael, Johannes, Juliana, Robert ). (24) Was bei den Farmangestellten auf jeden Fall schon mal eingetreten ist: Bevor die MitarbeiterInnen sich der christlichen Lehre zuwandten, tranken sie Alkohol, stachen sich mitunter im Saufgelage ab und vergewaltigten ihre Frauen. Wäre das christliche Glaubensbekenntnis nicht eingeführt worden (vor mehr als 10 Jahren), hätte es auf jeden Fall heute schlimmer ausgesehen... (25) Der indische oder chinesische Kuli, der sein Schicksal unbewußt, wie selbstverständlich gottergeben tragend dem Joch dient, leidet innerlich weniger als derjenige, der um die grauenhafte Ordnung der Dinge weiß, der also bewußt sich gegen die Sklaverei empört. Wer würde fordern, daß man aus Gründen der Menschlichkeit dem Kuli die Wahrheit über sein Leiden vorenthalten soll? Nur der Mystiker, sein faschistischer Auftraggeber und irgendein chinesischer Professor für soziale Hygiene. Diese Menschlichkeit ist Verewigung der Unmenschlichkeit und ihre Verhüllung gleichzeitig. (Wilhelm Reich, Die Massenpsychologie des Faschismus, S.176) (26) Namibia land of the brave Freedom fight we have won glory to the bravery whose blood waters our freedom we give our love and loyalty together in unity contrasting beautiful Namibia Namibia our country Beloved land of savannas hold high the banner of liberty Namibia our country Namibia Motherland We love thee. [Melodie und Text von Axali Doeseb. (1990)] (27) Eine zutiefst makabere Situation, weil die Kinder nicht mal annähernd in den Genuss eines Kuchens kommen werden. (28) Es schien sogar so als ob die Hunde der Hautfarbe nach unterschieden, d.h. sie bellten extrem wenn sich Schwarze näherten. (29) Obwohl doch wie sie sagten das Farmleben wie von selbst (welch Wunder) funktionieren würde, durch die vielen Angestellten und wir keinen Finger zu rühren bräuchten. (30) Hierbei sei noch erwähnt, dass die Situation an der Schule schon von vornherein geschlechtsspezifisch ausgeprägt war (also eigentlich Frauen für die Kindererziehung) und Mann sich so nicht gegen die Vorurteile der Oberlehrerinnen durchsetzen konnte. Die Frau musste in dieser Beziehung alles richtig machen, der Mann alles falsch. (31) Die schönen Erinnerungen bleiben auch die Spiele, die wir mit den Kindern ab und zu durchführten. Wir brachten Tennisbälle und Frisbees mit und die Kinder strahlten bis über beide Ohren. (32) Inwieweit es also möglich ist, einen gewissen Handlungsspielraum in der Gesellschaft zu nutzen, der es zulässt, sich um Menschen in rückständigen Ländern zu kümmern, ohne sich auf die vorherrschenden Verhältnisse einzulassen (ohne deutsch-schulische Disziplin keine Chance zum Aufstieg) diese Frage bleibt ebenso unbeantwortet. |
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